Kameragrundlagen 2/2

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Geschrieben von Team Onpräs

September 4, 2020

Kurzbeschreibung

Im letzten Blog-Artikel zum Thema Kamera Grundlagen wurde sich dem Sensor und dem Shutter gewidmet. Jetzt liefert Deine Fullservice- und Filmagentur aus dem Raum Mannheim, Heidelberg noch die anderen Grundlagen wie versprochen nach. OnPräs informiert – viel Spaß beim Lesen!

Die Blende

Der Sensor und der Shutter können natürlich nicht im Alleingang die Filme drehen, dafür brauchen sie noch ein paar helfende Hände.
Eine dieser helfenden Hände ist die Blende.
Sie ist auch noch heute ein mechanisches Bauteil und besteht aus mehreren Lamellen, wodurch eine Öffnung entsteht. Die Aufgabe des Kameramanns ist es unter anderem die Größe dieser Öffnung anzupassen.
Die Blende bestimmt dann in erster Linie den Lichteinfall – sprich wie sehr der Sensor “geblendet“ wird – und in zweiter Linie die Schärfentiefe, auch bekannt als Tiefenschärfe. Wir finden Schärfentiefe allerdings passender, da wir von dem Bereich sprechen, in dem der Fokus liegt.

Wenn die Blende weit geöffnet ist, ist die Schärfentiefe sehr flach.
Also wird alles, was von dieser Schärfenebene weiter weg ist, auch weniger scharf. Dabei gilt: Je weiter ein Objekt von besagter Fläche weg ist, desto weniger scharf ist es auch.
Grundsätzlich entscheiden allerdings insgesamt drei Faktoren darüber: besagte Gegenstandsweite, die Blendenöffnung und die Sensorgröße.
Je kleiner die Blendenöffnung ist, desto größer wird also auch die Schärfentiefe.
Aber was ist denn da jetzt besser?
Pauschal lässt sich das nicht beantworten, weil die Einstellung ganz auf die Szenerie ankommt. In der Werbung und bei Kinofilmen aber wird am häufigsten eine flache Schärfentiefe eingesetzt.

Wichtig:

Die Blende sitzt nicht in der Kamera selbst, sondern im Objektiv!

Und ein Objektiv ist bekanntlich austauschbar.
Dabei gibt es zum Beispiel Objektive, die eine kleine Anfangsblende haben. Das gilt vor allem für Weitwinkel- und Zoom-Objektive.
Diese Objektive haben dann oft eine maximale Blendenöffnung im Bereich von etwa f/2.8 bis f/4.0.
Was dieses “f/“ ist?
So kann abgelesen werden, wie groß die Blendenöffnung tatsächlich ist.
Diese kleine Angabe hat folgende Bedeutung: Brennweite/Blendenzahl.
Hat man also eine Blendenzahl von 4.0 und eine Brennweite von 35 mm, beträgt die Größe der Blendenöffnung 8,75 mm.
So wirkt die Regel, dass eine kleine Blendenzahl eine große Blendenöffnung bedeutet, auch direkt viel sinnvoller.
Oder um es ein wenig verständlicher zu formulieren: Je kleiner die Blendenzahl ist, desto größer ist die Blendenöffnung und desto mehr Licht fällt auf den Sensor. Das heißt wiederum, dass das Bild heller und die Schärfentiefe schmaler wird.

Brennweite…

… irgendwie ist hier die ganze Zeit die Rede von so einer Brennweite. Aber was genau ist das eigentlich?
Die Brennweite ist der Abstand zwischen dem Punkt, auf den fokussiert wird, und der Linse, an der sich die einzelnen Bildpunkte bündeln. Sie wird immer in Millimetern gemessen.
Die Brennweite bestimmt, wie viel am Ende dann das fertige Bild passt.

Aber Vorsicht!

Der Bildwinkel bei gleicher Brennweite ändert sich mit der Sensorgröße!
Das bedeutet, dass eine Brennweite von 35 mm zwar immer exakt dieselben 35 mm sind, diese Zahl ohne die Sensorgröße allerdings nicht aussagekräftig ist.
Das heißt, dass man mit demselben Objektiv auf verschiedenen Kameras unterschiedlich viel Bild einfängt, während durchgängig dieselbe Brennweite eingestellt ist.
Wieso das so ist?
Das Objektiv bündelt das Licht und bringt somit ein kreisförmiges Bild zum Sensor. Dieser aber – wie im letzten Blog-Artikel zu lesen war – hat ja nur ein begrenztes Feld, das er ausliest. Ist der Sensor also besonders klein, wird auch nur ein besonders kleines Bild ausgelesen, ist der Sensor besonders groß, ein besonders großes. Das heißt, das Bild ist unterschiedlich groß, obwohl mit derselben Brennweite gearbeitet wurde.
Somit kann ein 35 mm-Objektiv sowohl ein Tele- als auch ein Weitwinkelobjektiv sein.
Unter Fotografen ist das auch als “Crop-Faktor“ bekannt, weil ein kleiner Sensor einen Teil des projizierten Bildes abschneidet.

Neutral Density

Klingt kompliziert, ist es zum Glück gar nicht. “Neutral Density“ oder auch “Neutraldichtefilter“, ist lediglich ein Gadget, das es dem Kameramann erleichtert, für die Kamera etwas Licht aus der Umgebung zu nehmen. 
Es ist nichts anderes als eine Sonnenbrille für die Kamera.
Wie schon gesagt, soll dieser Neutraldichtefilter Licht schlucken. Doch jetzt drängt sich natürlich die berechtigte Frage auf, wieso man dafür nicht einfach die Parameter an der Kamera direkt verstellt.

Der Grund: Man will nicht, dass das Bild anfängt zu rauschen, da der Sensor im Prinzip schon richtig eingestellt ist. Und auch beim Abblenden oder einer anderen Einstellung des Shutters würden Nachteile entstehen. So würde das Abblenden die Schärfentiefe vergrößern, was aus gestalterischen Gründen vielleicht nicht wünschenswert ist und das Verändern des Shutters hätte zur Folge, dass die Bewegungsunschärfe weniger würde, weil man kürzer belichtet und deswegen Bewegungen anders dargestellt werden würden.

Also Sonnenbrille auf und das Problem ist gelöst.

 

Weißabgleich

Der letzte Punkt in Sachen Grundlagen für das Filmen mit einer Kamera: der Weißabgleich. Im Übrigen auch das Letzte, was vor dem Drehbeginn vom Kameramann einzustellen ist. 
Das menschliche Auge ist dazu in der Lage, sich selbst dem Licht seiner Umgebung anzupassen – eine Kamera kann das leider (noch) nicht.
Die ist in der Regel auf klassisch-künstliches, sprich warmes Licht eingestellt.
So ist sie auf das Kunstlicht mit einem Wert von 3200 K genormt, wobei hier das “K“ für die anzuwendende Einheit “Kelvin“ steht. Bei diesem Licht stellt die Kamera alle Farben perfekt dar, ein schönes Weiß ist auch auf dem späteren Bild ein schönes Weiß.
Wenn man nun aber ins Freie geht, wird alles blau. Warum? Weil die Kamera mit der Veränderung des Lichts natürlich erst einmal nichts anfangen kann.

Und dafür macht man den Weißabgleich.

Man teilt der Kamera hier sozusagen mit, dass sich die Farben gerade verändert haben, man jetzt mit 5600 K (einem Mittelwert für Sonnenlicht) dreht.
Dadurch passt sich die Kamera wieder an und stellt alle Farben wieder korrekt dar. 

Wieso das jetzt “Weißabgleich“ heißt?
Weil die Korrektheit der Farbe am Besten anhand der Farbe Weiß zu erkennen ist. Dort sieht man nämlich jeden kleinen Farbstich.

Fazit

Nach diesen beiden Blog-Artikeln zum Thema Kamera Grundlagen der Fullservice- und Filmagentur aus dem Raum Mannheim, Heidelberg OnPräs kannst Du schon mit sehr viel Wissen glänzen.
Denn das sind die Grundlagen für jeden Dreh – ohne die ein fantastischer Film gar nicht möglich wäre.

Wenn Du jetzt noch wissen willst, welche Kamera OnPräs benutzt, schau demnächst mal wieder rein – vielleicht verraten wir’s ja. 😉

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